Für Stefan Schlager gibt es wenig, was uns heutzutage noch erstarren lässt. Die Konfrontation mit dem Tod ist solche eine Grenzerfahrung. Der Tod ist ein „ungeliebter Teil“, ein „gefürchteter Schatten“. Wenn es gelingt, die Endlichkeit des Lebens anzunehmen, kann der Tod zum „Bruder Tod“ werden, wie ihn Franz von Assisi auf seinem Sterbebett genannt hat.
Theologisch ist Stefan Schlager sich sicher, dass nur das, was angenommen ist, erlöst werden kann. Dazu trug der Abend in stimmiger Weise bei, denn er gab dem Thema Tod Raum mit Hilfe der Kunst.
Nicht umsonst stand auf mittelalterlichen Grabsteinen: „Die Beschäftigung mit dem Tod führt zur Weisheit des Lebens“.
Die Lesung startete mit Mundartgedichten aus „A woarms Goid“, einem Lyrikband, der 2020 im Verlag am Rande erschienen ist. Stefan Schlager las auch ganz neue Texte auf Hochdeutsch, die er erst in den letzten Tagen für die in der Linzer Ursulinenkirche von 30. Oktober bis 10. November 2021 stattfindende „Trostzeit“ verfasst hat.
Fotos: Clemens Frauscher.